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Rainer Kobe:
Täuferische Konfessionskultur am Niederrhein (Krefeld)
und Hutterische Brüder in Mähren und Ungarn
1550-1750


Schriftenreihe des Vereins für Rheinische Kirchengeschichte, Band 185

427 Seiten; geb.
ISBN 978-3-7749-3912-7
46,00 Euro (D)

Aus der Einleitung:

Unter dem von Thomas Kaufmann in die Konfessionalisierungsforschung eingeführten Terminus der "Konfessionskultur" sollen die Täufer und ihre "propria" in zwei ihrer markantesten Ausprägungen, Krefelder Mennoniten und Hutterische Brüder in Mähren und Ungarn vergleichend und in Abgrenzung zu den "großen Konfessionen" untersucht und dargestellt werden.
Wenn auch die Täufer schon wegen ihrer kleinen Zahl im Konfessionalisierungsprozess insgesamt marginal blieben, so bildete das Täufertum doch ein "Alternativmodell und Kontrastpunkt zur obrigkeitlich-konfessionskirchlich organisierten und kontrollierten Religionsausübung". Es war dort, wo es sich etablieren konnte, ein ständiger Stachel im Fleisch der von der dominanten Konfession bestimmten Umwelt und reizte allein durch seine Existenz zur Weiterentwicklung obrigkeitlich-staatlicher und gesellschaftlicher Toleranz.
Mit der Auswahl von niederrheinischen Mennoniten einerseits und mährisch bzw. ungarischen Hutterern andererseits ist es möglich, die beiden äußersten Flügel des frühneuzeitlichen Täufertums und damit seine Spannbreite abzubilden. Den urbanen, Aufklärung, Pietismus und moderne Wirtschaftsentwicklung erlebenden Krefelder Mennoniten werden die ländlichen, in ihrer Zurückgezogenheit in einer Randzone des Reiches in Gütergemeinschaft lebenden Hutterer gegenübergestellt.